DNA-Barcoding zeigt, dass zwei Schmetterlingsarten ein und dasselbe sind

Wenn es um das Klassifizieren von Arten und das Verständnis des komplexen Beziehungsgeflechts zwischen verschiedenen Organismen geht, hat das Barcoding von DNA das Spiel verändert. Wissenschaftler können nun auf bestimmte Abschnitte der DNA zurückgreifen, um festzustellen, wie eng zwei Arten miteinander verwandt sind. Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat dieses Instrument kürzlich zur Klassifizierung von Schmetterlingen in Südamerika verwendet. Es gab einige Überraschungen. Sie fanden heraus, dass zwei dramatisch unterschiedlich aussehende Schmetterlingsarten tatsächlich ein und dasselbe waren, und identifizierten drei weitere neue Arten.

Der sunburst cerulean-satyr Schmetterling, Caeruleuptychia helios, wurde erstmals von dem deutschen Entomologen Gustav Weymer im Jahr 1911 beschrieben Magneuptychia keltoumae wurde erst 2012 offiziell beschrieben. Die DNA-Barcode-Ergebnisse zeigen jedoch, dass diese beiden Schmetterlinge zu derselben Art gehören und nur ein extremes Beispiel für sexuelle Dimorphismus-Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind. Das Ergebnis war für Wissenschaftler eine vollkommene Überraschung, da die meisten männlichen und weiblichen Schmetterlinge ihrer Art, die sogenannten Euptychiines, sich ziemlich ähnlich sehen.

Gleiches gilt für die neu entdeckten Cerulean-Satyr-Schmetterlinge von Trembath. Florida Museum für Naturgeschichte / Keith Willmott / Andrew Neild

Es stellt sich heraus, dass der Sunburst-Cerulean-Satyr nicht die einzige Schmetterlingsart mit Euptychiine und extremem sexuellen Dimorphismus ist. Eine neue Art, der Cerulean-Satyr von Trembath, der dank dieses DNA-Strichcode-Projekts entdeckt wurde, hat auch hellblaue Männchen und braune Weibchen. Nun wollen die Wissenschaftler untersuchen, wie sich diese Unterschiede entwickelt haben und was sie für die Fortpflanzung bedeuten. Laut Studienautor Shinichi Nakahara in einer Pressemitteilung haben sie die Flügelfarben für das Signalisieren zwischen den Geschlechtern eindeutig perfektioniert. "Glücklicherweise", fügte er hinzu, "unterscheiden sich die Schmetterlinge viel besser unter den Hunderten anderer ähnlicher Arten als die Schmetterlingsexperten."